Geboren wurde diese katholische Tradition in Sevilla. Spanische Missionare brachten im 16. Jahrhundert den Brauch nach Mittelamerika. Gut 500 Jahre später haben die guatemaltekischen Feierlichkeiten in Umfang und Aufwand das spanische Vorbild deutlich übertroffen. In Antigua kannst Du die größten und aufwendigsten Osterprozessionen erleben.
Solltest Du zur Karwoche nicht in Guatemala sein, hast Du vorher die Möglichkeit, diese Aura zu erleben. Die ersten Feierlichkeiten beginnen am Aschermittwoch. An diesem Tag empfangen die Gläubigen im Gottesdienst ein Aschekreuz, welches mit der Asche eines verbrannten Palmzweiges auf die Stirn gezeichnet wird. Damit beginnt die 40-tägige Fastenzeit.
Am 5. Sonntag der Fastenzeit befindet sich die Stadt im Ausnahmezustand. Tausende Touristen, Gläubige und Anwohner sind auf den Straßen um Teil dieses Events zu werden. Die Prozession San Bartolomé Becerra ist die größte und beginnt 5 Uhr morgens ihren Weg durch die bunt geschmückten Straßen.
Mindestens genauso sehenswert wie die Umzüge selbst sind die "alfombras". Die ganze Stadt ist beteiligt. Anwohner schmücken den Abschnitt vor ihrem Haus mit gefärbten Sägespänen, Obst, Gemüse und Blumen. Einige Designs werden monatelang entworfen und sind bis zuletzt streng geheim. Andere entstehen aus dem Moment heraus. Für viele Anwohner ist es eine schöne Tradition mit Familie und Freunden ihren Teppich zu entwerfen.
Sand ist über die Pflastersteine verteilt, um sie zu nivellieren. Als Nächstes wird gefärbtes Sägemehl in den Farben Schwarz, Rot, Gelb, Lila, Blau und Grün durch aufwendig gestaltete Pappschablonen gedrückt. Blumen, Samen, Pflanzen, Gemüse und Kiefernnadeln verleihen diesen temporären Kunstwerken den letzten Schliff. Die Designs der Teppiche spiegeln biblische Symbole, Maya-Traditionen und Szenen aus der Natur wider.
Wenn Du gerade Deine nächste Reise nach Guatemala planst und nach praktischen Tipps zu den Osterprozessionen suchst, findest Du hier aktuelle Informationen. Unter anderem gibt es Erklärungen, welche Geschichte hinter der jeweiligen Prozession steckt sowie aktuellen Streckenbeschreibungen. Auch in der April-Ausgabe des Revue Magazine gibt es Karten mit den Routen der Prozessionen und Einblicke in die lokalen Traditionen rund um Ostern. Nomadenherz hat hier die letzten beiden Jahre Fotos zur Osterausgabe beisteuern können. Schaut gern rein und ihr werdet ein Bilder aus diesem Artikel wiederfinden.
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