Dein Stadtrundgang im Überblick
Auf der nachfolgenden Karte kannst du dir einen Überblick über die Route verschaffen. Die City Tour startet am Winterpalast. Die Uferpromenade der Newa wird dich zum schönsten Aussichtspunkt der Stadt führen. Weiter geht es auf dem Newski-Prospekt, der Shopping-(und ich sage Sehenswürdigkeiten-)Meile bis zur Bluterlöserkirche, dem bekanntesten Motiv St. Petersburgs (siehe Foto).
Die Strecke ist so angesetzt, dass du entspannt, die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in einem ca. 2,5h-Stadtspaziergang kennenlernen kannst. Eintritte sind hier noch nicht berücksichtigt. Ich empfehle dir den Besuch der Isaakskathedrale und der Bluterlöserkirche. Je nach eigenem Tempo sollte man hier pro Besuch 45 min bis eine Stunde extra einplanen.
Die Eremitage, größtes Kunstmuseum Russlands ist sehr sehenswert. Auch die Peter-Paul-Festung lohnt einen Besuch. Deren Besichtigungen solltest du besser für einen separaten Tag einplanen.
1. Winterpalast und Eremitage
Tipp Nr. 1: Keine Lust, dich in die lange Schlange vor den (Haupt-)Kassen einzureihen?
Dann habe ich folgenden Tipp für dich. Kaufe dein Ticket vorab online. Damit kannst du eine separate Kasse für Online-Tickets nutzen und sparst dir das lange Anstehen an den Hauptkassen.
Vorab nicht an den Ticketkauf gedacht und jetzt kein Netz? Kein Problem! Es gibt eine zweite Möglichkeit den langen Schlangen zu entgehen. Im Generalstabsgebäude, dem gelben Gebäude gegenüber des Winterpalastes kann man ebenso Eintrittskarten erwerben. Nur weiß das kaum jemand. Hier kommst du ohne langes Warten entspannt zu deinen Tickets und in die Eremitage.
Zur besseren Orientierung habe ich dir alle Punkte in die nachstehende Karte eingezeichnet.
Kaum einer weiß, dass die Räume des Palastes nicht nur tausende Kunstwerke beherbergen. Warum die pelzigen Vierbeiner seit Jahrhunderten Ehrengäste in der Eremitage sind, erfährst du hier.
2. Atlanten und kleine Eremitage
Rechts neben dem Winterpalast befindet sich die kleine Eremitage, deren Eingang von zehn Atlanten getragen wird. Die kleine Eremitage wurde 1775 von Katharina der Großen als Gemäldegalerie erbaut. Sie legte den Grundstein für heute Russlands größtes Kunstmuseum. Im 19. Jahrhundert wurde hier ein Teil der Zarensammlung erstmals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Diese Herren dienen nicht nur als Prunkelement für den Eingang.
Sie gelten auch als Glücksbringer.
Suche dir den Stärksten aus, reibe seine Füße und es kann nichts mehr schiefgehen!
3. Newa und Peter-Paul-Festung
Biege am Kanal links ab und gehe vorbei am Eremitage-Theater bis zur Newa. Von der Uferpromenade aus hast du den besten Blick auf die Peter-Paul-Festung.
Der goldene Glockenturm gehört zur Peter-Paul-Kathedrale und ist eines der höchsten Gebäude der Stadt. Neben all den Zwiebeltürmen Russlands sollte dieses Gotteshaus, ganz im Sinne Peters, nach westlichem Vorbild gestaltet werden. Eintrittspreise, Öffnungszeiten, und Geschichten zur Peter-Paul-Festung gibt es hier.
4. Statue Peter des Großen
5. Isaakskathedrale
Die goldene Kuppel des Sakralbaus ist nicht zu übersehen. Die Isaakskathedrale gilt als die prächtigste der drei Hauptkirchen in der Altstadt (neben der Kasaner Kathedrale und der Bluterlöserkirche). Trotz pompösen Interieurs, allein 400 Kg an Gold wurden verbaut, liegt das eigentliche Highlight im Kirchenturm. Die dortige Aussichtsplattform bietet den besten 360 Grad Blick der Stadt.
Info: Der Eintritt kostet 150 RUB (gut 2 €) für den Aufstieg auf die Kolonnade und für 250 RUB (knapp 4 €) kann man den Prunk des Inneren der Kathedrale besichtigen. Täglich von 11 bis 18 Uhr. Online-Tickets, aktuelle Führungen und Audioguide findest du hier.
6. Admiralität und Alexandergarten
Die Admiralität. Ein weiteres Werk Peters des Großen. Nachdem mit Gründung der Stadt der eisfreie Zugang zur Ostsee gesichert war, sollte Russland europäische Seemacht werden. Peter lässt die besten Bootsbauer rekrutieren und errichtet am Ufer der Newa 1711 St. Petersburgs erste Werft. Von hier aus stachen die ersten russischen Schiffe in See. Fertiggestellt wurde das Gebäude in seiner jetzigen Form erst gut hundert Jahre später.
Heute ist in dem imposanten Bau eine Marineschule untergebracht. Gut möglich, dass ihr beim Spaziergang durch den angrenzenden Alexandergarten auf die angehenden Marine-Offiziere trefft.
Wie viele Seheswürdigkeiten St. Petersburgs ist auch der Alexandergarten Zeuge des dunkelsten Kapitels der Stadtgeschichte geworden. Zur Zeit der Leningrader Blockade wurde viele Parkanlagen zu Gemüsebeeten umfunktioniert. In einer beeindruckenden Collage kombiniert das Magazin "Russia Beyond" Szenen aus der Zeit der Leningrader Blockade mit aktuellen Aufnahmen. Vom heutigen St. Petersburg zum Albtraum der Leningrader Blockade.
7. Newski-Prospekt
Die Prachtstraße St. Petersburgs darf bei einem Stadtspaziergang nicht fehlen. In 4,5 km zieht sie sich als zentrale Achse von der Admiralität bis zum Alexander-Newski-Kloster. Gefüllt mit prächtigen Palästen, Restaurants, Cafés und ungezählten Einkaufsmöglichkeiten kann man hier einen ganzen Tag verbringen. Nicht nur Shopping-Fans kommen auf ihre Kosten. Auf dem Newski-Prospekt reihen sich einige der berühmtesten Sehenswürdigkeiten dicht an dicht. Keine Angst. Du musst nicht die gesamte Straße auf- und ablaufen. Allein auf dem kurzen Stück bis zum Gribojedow-Kanal, an dem wir dann Richtung Bluterlöserkirche abbiegen, befinden sich zwei der bekanntesten Gebäude: die Kasaner Kathedrale und das Singer-Haus.
Shopping-Fan?
Folge der Genießer-Route. Auf der gegenüberliegenden Seite, etwa 200 m vorher, befindet sich das Gostiny Dwor. Das älteste, größte und schönste Einkaufszentrum St. Petersburgs. Von Sportwagen bis Matroschka findest du hier alles, was das Herz begehrt und der Geldbeutel zulässt.
8. Kasaner Kathedrale
9. Singer-Haus
Tipp: In der zweiten Etage befindet sich das Café Singer. Die großen Fenster des Cafés bieten einen atemberaubenden Blick auf den Newski-Prospekt und die imposanten Säulengänge der Kasaner Kathedrale. Diesen Ausblick kannst du bei einer Tasse Kaffee und Gebäck genießen. Knurrt dir schon der Magen? Dann findest du hier auch deftige Speisen. Unter ihnen russische Klassiker wie Borschtsch und Pelmeni.
Wenn du nicht bereits im Café Singer zugeschlagen hast, dann empfehle ich dir das Фрикадельки (Frikadelski - Maps). Das Restaurant befindet sich am Gribojedow-Kanal, auf dem Weg vom Singer-Haus zur Bluterlöserkirche, der letzten Station unseres Rundganges.
Das Lokal ist unter Touristen noch weitestgehend unbekannt, obwohl die Lage wirklich anderes erwarten ließe. Unter der Woche gibt es hier Angebote zum Mittagstisch. Daher ist das Restaurant bei den Petersburgern, die in den umliegenden Büros und Geschäften arbeiten, sehr beliebt. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist super. Für rund 5 € bekommt man ein leckeres Hauptgericht, dazu Suppe und/oder Salat und ein Getränk. Es funktioniert wie in unseren Kantinen. Du kannst unter verschiedenen Variationen wählen und da alles ausliegt, kann man sich mit Zeichensprache gut verständig machen. Das Essen ist lecker, die Atmosphäre gemütlich und es ist eine gute Gelegenheit, sich unters Volk zu mischen.
Und noch ein Tipp, für alle, die gern gut und günstig essen. Achte bei den Restaurants auf den Schriftzug "бизнес ланч" (Business Lunch). Das heißt hier gibt's leckere Mittagsgerichte zum kleinen Preis.
10. Bluterlöserkirche
Das Beste zum Schluss. Die Bluterlöserkirche, auch Auferstehungskirche genannt, ist DAS Symbol St. Petersburgs und darf in keinem Fotoalbum fehlen. Sie erinnert mit ihren bunten Zwiebeltürmen stark an die Basilius-Kathedrale in Moskau und stellt architektonisch eine Besonderheit in der Zarenstadt dar. Betrachtet man die Isaakskathedrale oder die Kasaner Kathedrale fühlt man sich eher an Italien erinnert. Die Bluterlöserkirche jedoch wurde als eine der wenigen Kirchen in St. Petersburg im klassischen russischen Stil errichtet. Das Innere steht an schmuckvoller Dekoration der Fassade in nichts nach. Auf 7000qm kann man hier die größte Mosaiksammlung Russlands bewundern.
Die Kirche wurde von Alexander III zu Ehren seines gleichnamigen Vaters errichtet. Dieser wurde am Gribojedow-Kanal Opfer eines Bombenattentates. Zar Alexander II reformierte Russland. Er hob die Leibeigenschaft auf, modernisierte die Justiz, führte die allgemeine Wehrpflicht ein und lockerte die Zensur. Doch die Reformen gingen der Opposition nicht weit genug. So beschloss die Organisation "Narodnaja Wolja" ("Volkswille") die Ermordung des Zaren. Am 13. März 1881, nach mehreren gescheiterten Attentatsversuchen, sollten sie ihr Ziel erreichen. In Gedenken an den Herrscher wurde an der Stelle des Überfalls die Bluterlöserkirche errichtet.
Info: 250 Rubel, täglich von 10:30 bis 17:30, mittwochs geschlossen, Tickets online kaufen
Das waren sie. Die 10 bekanntesten Sehenswürdigkeiten St. Petersburgs! Du bist viel gelaufen, hast viel gesehen und fotografiert. Jetzt erstmal Lust auf ein Käffchen? Oder schon am Überlegen, was du am Abend unternehmen kannst? Dann schau mal hier.
Reiselektüre
Ich bin während meiner eigenen Reisevorbereitungen und der Recherche für diesen Beitrag auf zwei Webseiten gestoßen, die euch nicht vorenthalten möchte. Vor oder nach der Reise. Beide Seiten halten viele interessante Beiträge bereit und gehören für mich definitiv in die Kategorie Lesenswert!
Wie der Name verrät, gibt es hier vor allem Geschichten um und aus Russland, die man nicht im Reiseführer finden wird. Geschichte, Lifestyle, russische Küche, Wirtschaft und Kultur. Das Themenspektrum ist breit gefächert, aber sicher nie langweilig.
Ob Visa-Antrag, Unterbringung oder Anreise. Hier findest du alle Auskünfte, die du für deine Reisevorbereitung brauchst. Außerdem finden sich viele Informationen zu den einzelnen Sehenswürdigkeiten. Nicht nur in St. Petersburg, sondern in ganz Russland. Auch russische Rezepte, Sprach- und Reisetipps sind hier zu finden.
Wie hat dir der Rundgang gefallen? Hast du weitere Empfehlungen? Schreibe es gern in die Kommentare!
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